18 TOD EINER LEHRERIN IM SCHULDIENST
- Thomas Holberg

- 3. Nov.
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Nov.

18 TOD EINER LEHRERIN IM SCHULDIENST
In der S01 kannte ich Frau U.V. schon seit über 20 Jahren. Sie war eine der wenigen Lehrkräfte, die mit Deutsch und Französisch zwei Hauptfächer zu unterrichten hatte. Das verlangt einen enormen Einsatz ab. Alleine hierfür 28 Unterrichteinheiten pro Woche vor- und nachzubereiten, ist kein Pappenstiel, überhaupt nicht. Und als besondere Mühsal bei der ganzen Arbeit zählt das Korrigieren und Bewerten von Unmengen an Klausuren, bis zu 1000 im Jahr. Diesbezüglich lichten sich auffallend oft die Reihen in den Lehrerzimmern. Das Sekretariat notiert dann als telefonisch mitgeteilten Grund entweder eine Erkältung, eine Blasenentzündung oder sonst was. Aber in Wahrheit sieht sich das zu Hause gebliebene Personal nicht in der Lage, neben dem Unterricht auch das aufwändige Korrigieren zu schaffen, denn die dafür nötige Zeit wird im Arbeitsplan nicht einbezogen. Also stehlen sich die hoch belasteten Lehrkräfte immer wieder mal wieder weg, um die eingesammelten Hefte oder Blätter nicht erst nach Wochen oder Monaten revidiert zu kriegen. Frau U.V. jedoch fühlte sich von ihrer tief sitzenden Pflichttreue wie angetrieben, niemals in der Schule fehlen zu wollen, sodass sie lieber unzählige Abende am Schreibtisch opferte und auch erhebliche Teile der vermeintlich freien Wochenenden. Schließlich begann die Phase, in der Lehrkräfte nicht nur sporadisch ausfielen, sondern dauerhaft, die auch nicht mehr wiederkamen, nie mehr.
Warum denn?
Am 1.8.2022 schrieb der
Spiegel:
Deutschland vergrault seine Lehrer und demütigt die, die helfen könnten.
Durch die irregulär eingestielte Inklusion und Integration ohne entsprechende Sonderkräfte erhöhten sich die Strapazen dramatisch.
(Siehe die vorherigen Berichte.)
Ergo sprangen auch bei uns immer mehr Lehrkräfte ab, bspw. durch Kündigungen oder durch die Flucht in den vorzeitigen Ruhestand. Doch Frau U.V. bewältigte auch den eskalierenden Stress, allerdings musste sie eines Tages für eine Knie-OP ins Krankenhaus und das katapultierte sie durch einen fatalen Behandlungsfehler fast ins Grab. Meine Kollegin hatte vor der OP ein falsches Antibiotikum bekommen, was eine massiv allergische Reaktion auslöste und letztendlich ein lebensbedrohliches Koma. Glücklicherweise konnte sie dem Tod doch entrinnen und nach der Aufwachphase ging es peu à peu wieder aufwärts. Ihre Genesung dauerte knapp über sechs Monate. Dann signalisierte Frau U.V. der Schule, wieder einzusteigen. Dem Kollegium fiel ein Stein vom Herzen, weil man lange Zeit um sie gezittert hatte und weil für Deutsch und für Französisch ein extremer Notstand herrschte, insbesondere für die Abschlussklassen. Deren Unterrichtsausfälle mussten sofort möglichst weitgehend beendet werden. Doch was dann passierte, konnte keiner glauben. Das Rektorat hatte die wieder dienstfähige Lehrerin bereits in den Unterrichtsplan eingepflegt, da erschütterte plötzlich ein irrsinniges Schreiben der Bezirksregierung das ganze Haus. Es war die Kündigung für Frau U.V., für diese Kapazität, mit der seit über 20 Jahren zwei Hauptfächer gemeistert wurden und die bei dem höllischen Personalmangel nicht mehr fehlen durfte. Auch die Eltern rumorten bereits gewaltig, denn ihre Töchter und Söhne liefen Gefahr, keinen ordnungsgemäßen Abschluss zu kriegen.
Und
deshalb nochmal zum Wahnwitz des unbegreiflichen Vorfalls: Aus dem schon kaputten Räderwerk der Schule --- politisch verschuldet --- wird von Schergen der Regierung eine noch verfügbare Hauptfigur einfach rausgeschossen, nach 24 Jahren erfolgreicher Arbeit und obwohl die Rektorin sie dringend haben wollte, weil ihr Laden immer mehr auseinanderflog.
Aber unsere Schulministerien lassen schon lange keine Moral und keine Vernunft mehr walten, wenn es für sie darum geht, im System an allen Ecken und Enden zu sparen, egal wie verheerend sich das auswirkt. So wurden u. a. Mitte 2024 etwa 4.600 Lehrkräfte vor den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit geschickt. Wer von denen zum neuen Schulstart wieder einsteigt, das wissen die Rektoren nicht. Kein Wunder, bei dieser verächtlichen Behandlung...
Wenn du angestellter Lehrer bist, kann dir jederzeit gekündigt werden. Dafür braucht es nur einen speziellen Vorwurf. Wie lautete der Grund für die Kündigung meiner Kollegin?
Angeblich
sei die Prognose für ihren Verbleib negativ gewesen. Schließlich habe sie ein Knieproblem, also eine körperliche Einschränkung. Unfassbar, das Arbeitsrecht garantiert doch klipp und klar, dass der öffentliche Dienst Menschen mit einer Behinderung nicht benachteiligen darf, dass er diese beschäftigen und sogar unterstützen muss. Der zweite Vorwurf lautete, meine Kollegin habe durch ihre Zeit im Koma wahrscheinlich eine psychische Störung entwickelt. Diese mögliche Auswirkung eines Komas wird als Delirium bezeichnet und ist grob gesagt eine geistige Verwirrung. Als Frau U.V. mit mir über diese Schikane sprach, war sie komplett bestürzt und fühlte sich wie in den Dreck gestoßen. Was für ein Lumpenpack sitzt da eigentlich im Schulamt, dem anscheinend alles fehlt, was man als ehrenvoll, als loyal, als gerecht erachten würde, worauf unser demokratischer Rechtsstaat angeblich ganz großen Wert legt?
Wie dem auch sei,
doch meine Kollegin war weder geistig umnachtet noch ein Feigling und wollte sich gegen die bösartig gestrickte Behörde wehren. Schon ab dem nächsten Tag suchte sie mehrere Fachärzte auf, um alle Vorwürfe zu widerlegen. Die dann erstellten Gutachten bewiesen definitiv, dass Frau U.V. in keinster Weise psychotisch geworden ist und dass sie mithilfe von Krücken zur Schule gehen könne. Hatte sich damit der schäbige Affront erledigt?
Aber nein, weit gefehlt.
Die Bezirksregierung lenkte trotz der medizinischen Dokumente absolut nicht ein und beauftragte zwei ihrer Lakaien, vor Gericht zu ziehen.
Sorry,
ist das nicht spätestens jetzt
absolut bösartig?
Anscheinend war ein führendes Gremium im Schulamt davon überzeugt, dass sein hoher Status den Richter entscheidend beeinflussen könne...
Nochmal anders formuliert:
Eine Behörde des Ministeriums !!!
erwartet vom Richter,
ein falsches Urteil zu fällen,
ein Urteil gegen Recht und Gesetz ,
ein Urteil zum Nachteil der Schüler, des Rektorats und der kompetenten und genesenen Lehrkraft.
Wo leben wir eigentlich?
Meine Kollegin zeigte sich mittlerweile durch diese Ruchlosigkeit merklich angeschlagen, tatsächlich raubte es ihr schon den Schlaf. Aus unerklärlichen Gründen hatten irgendwelche asozialen Kräfte das Ziel, sie rigoros zu vernichten, beruflich und finanziell. In ihren Alpträumen stürzte sie bereits ins Bodenlose. Ihre vorher geleistet Arbeit verlor komplett an Wertschätzung und mit dem wegbrechenden Lohn könnten laufende Kosten nicht mehr lange beglichen werden...
Als der Prozess dann stattgefunden hatte, kam es im Wartebereich des Gerichtes zu einer bezeichnenden Begegnung mit den Tyrannen vom Schulamt. Eine dieser zwei Personen baute sich vor meiner Kollegin förmlich auf und ließ sie mit einer verächtlichen Gehässigkeit spüren, was Sache ist, dass sie nach dem Prozess kein einziges Bein mehr auf den Boden einer Schule bekommen würde.
Irre.
Selbstverständlich gibt es in der Bevölkerung hier und da Charaktere, die sich als antisozial offenbaren, die keine Empathie empfinden, die keinen Vertrag mit sozialen Normen haben, die alles machen, was ihren eigenen Zwecken dient. Aber warum dürfen im Schulamt solche Psychos ihr Unwesen treiben, denen auch geltende Regeln und Gesetze völlig egal sind? Man müsste mal genau reflektieren, weshalb die irreguläre Inklusion und Integration mit den absehbar schlimmen Konsequenzen so rücksichtslos (gegen bestehende Vorschriften) verwirklicht werden konnte.
Im Gerichtssaal
mussten die Bluthunde der Behörde allerdings ihren Schwanz einziehen. Für den Richter war es sehr bedeutsam, was der Anwalt von Frau U.V. zur Klärung des ganzen Sachverhaltes mitzuteilen hatte. Und im weiteren Verlauf zeigte er sich gar nicht geneigt, den Vertretern des Schulamtes auf den Leim zu gehen, ihren fadenscheinigen Argumenten, die zu einer Entlassung führen sollten. Ergo bekam Frau U.V. das volle Recht zugesprochen, ohne Wenn und Aber als Lehrerin tätig zu sein.
Trugschluss
War endlich jetzt die Welt wieder in Ordnung?
Ich dachte ja, meine Kollegin befürchtete eher nein. Denn aufgrund ihrer Begegnung mit den Psychos traute sie dem Braten noch nicht, sicher drohte noch eine andere Attacke, irgendeine neue Boshaftigkeit.
Tatsächlich
dauerte es nicht lang, bis der nächste Angriff stattfand, formuliert in einem amtlichen Schreiben. Die Bezirksregierung machte nun geltend, dass Frau U.V. im Grunde zu dem Zeitpunkt ihre Stellung verloren hatte, als sie wegen der Krankheit die Abwesenheit von sechs Monaten überschritten habe. Ja, sie dürfe nach dem Gerichtsurteil als Lehrkraft tätig sein, müsse aber bzgl. der Lohntabelle wieder neu beginnen, auf einer Stufe ganz unten.
Triumpf
Die Scheusale im System konnten sich nun endlich die Hände reiben. Eigentlich war dieses Resultat sogar der bestmögliche Triumpf. Ist das nicht super, eine hochqualifizierte Person mit einem Anfängergehalt abzuspeisen? Wie einen Grünschnabel? Denn Frau U.V. würde trotz des Fiaskos an der Schule alle Pflichten bewältigen können, im Gegensatz zu hilflosen Debütanten, die heutzutage reihenweise abschmieren.
Anm.:
MDR Wissen 21.04.2021
Burnout -
ein Drittel der Junglehrer gibt auf...
Außerdem
hätte es für die S01 keine Neuanstellung gegeben, entweder weil diese Schule längst gemieden wurde oder weil sowieso massenhaft Bewerber fehlen.
Spiegel 30.08.2022
... es fehlen 40.000 Lehrkräfte
Eskalationen
Frau U.V. empfand das amtliche Schreiben wie einen Schlag in die Magengrube, wie eine niederschmetternde Kränkung, wie eine Diskriminierung. Da halfen auch keine tröstenden Worte, nur die noch mehr geschluckten Pillen zur Beruhigung. Aber sie stellte sich nun wieder all ihren Aufgaben, besonders als zuständige Person für die Abschlussklassen ihrer beiden Hauptfächer. Und infolge der Personalprobleme kamen noch Zusatzdienste obendrauf. Die Rektorin überlegte schon seit geraumer Zeit, wie der fast überall lückenhafte Unterricht irgendwie gekittet werden kann. Also nahm sie einen Notfallerlass des Ministeriums wahr, einen Erlass, der ihr in großer Not ein Sonderrecht gewährt. Sie durfte demzufolge anordnen, dass Lehrkräfte auch in solchen Fächer unterrichten müssen, für die sie keine Ausbildung haben.
Frau U.V. - eigentlich vom Staat gefeuert - kriegte damit auch solche Extrapäckchen. Das erhöhte den Stresslevel in mehrfacher Hinsicht. Einmal musst du viel Zusatzzeit in die Aufbereitung der fremden Materie investieren und des Weiteren kriegst du nach der Beschneidung eigener Klassen noch zusätzliche Klassen, also viele zusätzliche Schüler, die alle zu betreuen sind, die alle zu steuern sind, einschließlich der Inklusionsfälle und der Systemsprenger... Wie sehr das gar nicht funktioniert, zeigen die Nachmittagstermine für diesbezügliche
Sonderkonferenzen :
permanent ausgebucht
Diese Eskalation bewirkte natürlich, dass sich noch häufiger Lehrkräfte wegen Überlastung krankmeldeten. Allerdings nicht Frau U.V., sie kümmerte sich sogar um eine noch weitere Problematik. In den Abschlussklassen für Deutsch hatte die Rektorin als zweite Kraft eine Aushilfe installiert, eine unqualifizierte Person, der es an allem fehlte, was für diesen Posten unabdingbar war. Mit anderen Worten drohte dort ein Schiffbruch . Um diesen zu verhindern, schritt meine Kollegin auch dort zur Tat und half bei allen wichtigen Aspekten aus, u. a. bei Kursinhalten, bei Prüfungskriterien oder bei irgendwelchen Formalitäten.
Quittung
Anfang Januar 2024 folgte jedoch auf den dauerhaften Stress die entsetzliche Quittung. Der Körper von Frau U.V. brach zusammen, er kollabierte von jetzt auf gleich. Zum Glück wurde sie am Boden liegend entdeckt und schnell ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte erkannten ein Magengeschwür, das durchgebrochen war. Aufgrund der verletzen Blutgefäße war es zu einer inneren Blutung gekommen. Dank der Not-OP konnte meine Kollegin gerettet werden. Etwas später wieder zu Hause sprach ich mit ihr über alles und riet zu einer Pause, zu einer Erholung.
Aber
Frau U.V. plagte ein Splitter im Hirn, eine Sorge, die ihr keine Ruhe gönnte. Bis Ende Januar mussten tausende Dinge erledigt werden, damit die Abschlussklassen ihre Zeugnisse für das Halbjahr kriegen konnten. Diesbezüglich anberaumte Prüfungen und Konferenzen waren ohne sie undenkbar. Also betrat sie Hals über Kopf wieder das Hamsterrad, allerdings keines, das die Menschen außerhalb der Schule kennen, eines aus utopisch vielen Streben / Aufgaben, dass du zwangsläufig immer wieder stolpern musst, das dir Unmögliches abverlangt, weil es seit 2015 mit der irregulären Inklusion und Integration drei Spuren nebeneinander hat, die alle parallel zu beackern sind. Was kommt darüber in die Medien?
22. März 2018
Bildungsmagazin
Hunderte von Schulen schicken Brandbriefe und Überlastungsanzeigen
... in den vergangenen drei Jahren an Hessens Kultusminister Alexander Lorz.
Geantwortet hat er trotzdem nicht.
Die Schreiben wurden an die Schulämter weitergereicht,
die ... natürlich auch keine Lösung haben.
Laut den Schulleitern
ist die Lage dramatisch... Von 25 Kindern in einer Klasse seien mitunter 20 ohne ausreichende Deutschkenntnisse eingeschult worden. Die Familien der Kinder kämen aus verschiedenen Kulturkreisen, ihre Elternhäuser seien extrem heterogen. Viele würden elterliche Aufgaben wie die Erziehung, die medizinische Versorgung und die Ernährung an die Schulen abtreten. Daraus erwachse für die Lehrer „eine kaum zu bewältigende Arbeitsbelastung sowohl in zeitlicher als auch in psychischer Dimension“.
Nun drohe alles noch schlimmer zu werden, weil es an einer wachsenden Zahl von Lehrern fehle. Und das ausgerechnet jetzt, da die Flüchtlingskinder in die Schulen integriert werden sollen und immer mehr Klassen inklusiv arbeiten, also auch Kinder mit Behinderungen dazugehören...
Juli 2024
Die ganz große Quittung
Durch meine Gespräche mit Frau U.V. wusste ich, wie oft sie über ihre Grenzen ging und dass sie mit der Einnahme von Tabletten nicht mehr aufgehört hatte, gegen Kopfschmerzen oder sonst was. Außerdem klagte meine Kollegin über massive Schlafstörungen, was sie aber wohl keinem anderen verriet, um nicht als schwach zu erscheinen. Ja, das Schuljahr 2023/2024 brachte sie auf diese Weise, wie von der Schulleitung gewünscht, bestens zu Ende, aber schon kurz darauf folgte die ganz große Quittung. Noch im gleichen Monat klappte sie wieder zusammen, und dieses Mal endgültig, als hätte irgendwer sämtliche Stecker gezogen. Der zu ihr gerufene Arzt fand keine äußeren Verletzungen und bescheinigte einen natürlichen Tod.
Das entsprach natürlich nicht der Wahrheit, denn es hatte sehr wohl äußere Einflüsse gegeben, selbstverständlich kein Messer oder ein sonstiges Mordwerkzeug, sondern permanent zu hoch belastende Aufträge, die das Nerven- und Herzkreislaufsystem peu à peu angreifen, wobei vermeintlich kurierende Pillen letztendlich nicht helfen sondern das Gegenteil bewirken...
DGK
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie:
Stress ist eigenständiger Risikofaktor für plötzlichen Herztod
Auch wenn das Ereignis oft aus heiterem Himmel zu kommen scheint, lassen sich im Nachhinein in vielen Fällen klassische Alarmzeichen für ein Burn Out-Syndrom ausmachen, etwa eine belastende Arbeitssituation ... Sorgen oder eine frustrierende ...situation. Der plötzliche Herztod ereilt die Betroffenen ... in der Regel nicht nach einer einmaligen Aufregung ... In den meisten Fällen geht ... eine längere Phase mit chronisch depressiver Stimmungslage voraus.
Japan
Tod durch Überarbeitung.
Karoshi bezeichnet den plötzlichen Tod aufgrund von stressbedingten Herzinfarkten oder Schlaganfällen durch übermäßige Arbeitsbelastung…
Begräbnis
Das Kollegium war absolut schockiert, doch von der Bezirksregierung hörte kein einziger ein Wort, kein einziges Wort des Bedauerns. Was soll man von einem Schulamt mit Soziopathen in den Reihen auch anderes erwarten. Die Zeremonie der Bestattung begann mit einer Trauerrede, die eigentlich keine Trauer zum Ausdruck brachte, eher das Gegenteil. Die Pastorin blickte mit Hilfe der erhaltenen Informationen auf einen Traum von U.V. zurück. Meine ehemalige Kollegin hatte ihre Tätigkeit als eine Mission verstanden, für die sie mit großer Hingabe viele Dinge von sich aus arrangierte. Wer beispielsweise ihre besonders hergerichteten Unterrichtsräume sah, die dabei verwirklichten Ideen, konnte keiner anderen Meinung sein. Das diese bedingungslose Hingabe sie irgendwann aus der Bahn werfen sollte, kam bei der Trauerrede nicht zur Sprache, um ihren Tod nicht mit einem Alptraum zu verbinden. Aber alle erschienenen Kolleginnen und Kollegen wussten natürlich Bescheid, denn sie sind ja selber betroffen von dem ausmergelnden System, von dem nicht mehr funktionierenden Schulsystem, verschuldet von Apparatschiks, von einer Parteidoktrin, die schonungslos umgesetzt wird...










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