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16 CHAOS AUF DEM STUNDENPLAN

  • Autorenbild: Thomas Holberg
    Thomas Holberg
  • 3. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Nov.


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16 CHAOS AUF DEM STUNDENPLAN


Als mein Engagement von mir beschlossen dem Ende zuging, schied noch vorher wieder eine Kollegin wegen völliger Verzweiflung und Überlastung aus. Ich hätte mich darüber kaum gewundert, wenn es nicht jene Lehrkraft mit einer beeindruckenden Selbstsicherheit gewesen wäre, von der man glaubte, dass sie nicht an irgendwas zerbrechen kann. Doch auf einmal blieb ihr Platz im Lehrerzimmer frei, nicht nur für wenige Tage, nein für immer. Den Grund dafür enthüllte sie mir bei einem Telefonat. Ihre Strategien für das Leiten von Unterrichtsprozessen funktionierten zunehmend schlechter, wo einfach zu viele Systemsprenger für chaotische Verhältnisse sorgten, wo dann Initiativen nötig wurden, entgleisende Charaktere stärker in die Schranken weisen zu müssen. Daraufhin schickten Eltern eine Beschwerde an die Bezirksregierung. Deren Personal ist längst dafür bekannt, dass es im Sinne der Eltern handelt, unabhängig davon, was Lehrer für richtig halten. Wie gravierend diese Leitlinie mittlerweile zu Buche schlägt, bewiesen uns die Einsprüche von Eltern bei den Zeugnisnoten. Schreibe mal eine 5 oder 6 für Mathe, die Eltern als falsch erachten und die das der Regierung melden. Was dich dann als Post von „Oben“ erreicht, erweist sich als eine üble Schikane gegen dich. Denn du sollst nun beweisen, dass deine Benotung in jeder Hinsicht den Tatsachen entspricht. Stelle also für jeden Unterrichtstag jede Aktivität es Schülers dar, seine Häufigkeit der mündlichen Beteiligung, seine Qualität der Äußerungen, seinen Eifer, Hausaufgaben zu erledigen und vorzutragen, seine Kompetenzen, mit anderen Schülern zu interagieren usw. Bei einem Hauptfach wäre eine Dokumentation für über hundert Stunden zu erstellen. Das hat keiner von uns mehr schaffen können und seitdem stuften wir jede Zeugnisnote direkt hoch, sobald Eltern mithilfe der Regierung protestierten. Einen vergleichbaren Schlag traf meine Kollegin bzgl. ihrer Systemsprenger, nun aber bzgl. der Darstellung von Verhaltensweisen und dem Abwägen von tauglichen Maßnahmen.

Das waren hier nur zwei simple Beispiele, wie Apparatschiks in den Schulämtern die Autorität von Lehrkräften schreddern. So darf sich keiner wundern, dass Schulen nicht mehr funktionieren.

Ich selber hatte das besonders mit einer Klasse erlebt, in der 6 (!!!) Inklusionsschüler für chaotische Verhältnisse sorgten. Zudem wurde für mich kein Briefing nach Vorschrift durchgeführt, für keinen der Sonderfälle, auch nicht für K. O., die regelmäßig Panikanfälle bekam, die von jetzt auf gleich unter Todesängsten litt, die dann eigentlich psychologische Hilfe brauchte, was aber wegen den nicht existenten Sonderpädagogen unmöglich war, was u. a. dazu führte, dass K.O. immer wieder fluchtartig aus der Klasse stürmte und durch das halbe Gebäude rannte, ohne von mir verfolgt werden zu können (Aufsichtspflicht), vor allem nicht, wenn sie sogar das Schulgelände verließ... 

Der zweite Fall mischte erst eine andere Schule auf, dann kam U.V. zu uns. Vor allem sein krankhaftes Mobbing traf zahlreiche Schülerrinnen bis ins Mark, weil er sie in schlimmster Weise sexuell diffamierte, auch durch permanente Verunglimpfungen im WEB, bis hin zum Rufmord durch falsche Behauptungen. Das erklärte später den abgrundtiefen Hass gegenüber U.V., der sich spontan in Wutausbrüchen entladen konnte, in heftigen Schlägereien. Und wenn das in einer Art von Raserei abläuft, in einem Zustand, in dem jegliche Selbstkontrolle ausgeschaltet ist, dann versteht man die Bedeutung des Begriffes Chaos, dann erlebt man etwas, das absolut nicht beherrschbar ist. Einmal wurde ich Zeuge, wie U.V. bei unseren Rektoren das blanke Entsetzen auslöste, treffender gesagt einen alptraumhaften Horror. Mittlerweile hatte sich rumgesprochen, dass U.V. mit einer Stichwaffe zur Schule kam und als er vor dem Sekretariat einen Mitschüler angriff, stürzten die Rektorin und der Konrektor in Windeseile aus dem Zimmer raus, um das denkbar Schlimmste zu verhindern. Im Anblick dessen begann U.V. direkt zu flüchten und die Rektoren rasten ihm hinterher, mit einem Tempo wie wohl nie zuvor. Wann und wo sie ihn zu fassen kriegten? Keine Ahnung. Über die dritte Person wurde ich nicht gebrieft, dass er aufgrund seiner Veranlagung zu einem polizeibekannten Straftäter geworden ist, zu einem sogenannten Intensivtäter. Mit der diesbezüglichen Aufklärung hätte ich ihn von Anfang an nicht am gleichen Tisch sitzen lassen wie K.G., der laut (mir unbekannten) Aktenlage ebenfalls durch sozial-emotionale Störungen dauernd gegen Verhaltensregeln verstieß, der die Klasse nach Belieben einfach so verließ, dem es ein Vergnügen war, andere Schüler psychisch zu quälen, beispielsweise mit der Behauptung, sie hätten einen kleinen Pimmel. In einer solch vergifteten Atmosphäre versank O.H. noch mehr in ihrem Stuhl, die sowieso von Dämonen im Kopf geplagt war, die unter einer massiven Angststörung litt und niemals sprach, die wegen ihres Mutismus nur ein Häufchen Elend gewesen ist, eine durch Kummer in schrecklichen Abgründen feststeckende Person, die niemals in der ihr zugeordneten Klasse hätte sein dürfen und zwingend eine Sonderpädagogin brauchte... Man kann gar nicht alles dokumentieren, was in einem solch prekären Gefüge ohne Zusatzkräfte inakzeptabel schief läuft, was man alles an regulierenden Maßnahmen ergreift, was man alles mit den Kollegen bespricht, was man an schwierigen Auseinandersetzungen mit Eltern hat usw. usw.  

 Anm.: 

Du hast dich summarisch um ca. 400 Schüler zu kümmern, u. a. mit der Bewältigung von bis zu 1.000 Prüfungen - Tests bzw. Klausuren - pro Jahr, mit den ausufernden Beschlüssen von Konferenzen ohne Ende und mit vielen anderen Dinge mehr.


 Brandbrief 

Aufgrund der Misere durch die irreguläre Inklusion brachte ich mit Vertretern des Lehrerrates und des Personalrates eine schriftlich formulierte Notlage vor, einen Brandbrief (!!!). Die völlig überforderten Rektoren meinten nach der dritten Sitzung, dass vielleicht ein Vertreter der Bezirksregierung helfen könnte und organisierten eine Zusammenkunft.

Die dann erschienene Person ließ sich aber gar nicht darauf ein, dass bei uns die amtlichen Vorschriften bzgl. der nötigen Sonderpädagogen in keinster Weise eingehalten wurden und dass der ganze Betrieb eigentlich so nicht laufen durfte. Stattdessen meinte sie mit einem herablassenden Gebaren: Wer mit den aktuellen Problemen nicht klarkomme, müsse halt Fortbildungen besuchen. Hallo? Wie respektlos, wie impertinent ist das denn? Wir sind also Schuld daran, dass derangierte Schüler ohne Betreuer nicht zu kontrollieren sind? Und abgesehen davon kann man etwas Dümmeres zum vorgebrachten Fiasko kaum sagen. Hier sind Fortbildungen keine Stellschrauben am kaputten System. 

Allerdings ist mir relativ schnell klar geworden, dass die Funktionärin durch unsere Beschwerde alarmiert wurde, wie sehr die brisante Lage zu einer Schließung der Schule führen konnte. Welche betrügerische und abgefeimte Maßnahme sie dann beschloss, um das zu verhindern, beleuchtet der nächste Artikel.

Fortsetzung:

Machenschaften (des Schulamtes im Sinne) des Ministeriums





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