15 WURFGESCHOSSE MIT URIN
- Thomas Holberg

- 3. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Nov.

15 WURFGESCHOSSE MIT URIN
Der jetzt thematisierte Fall hätte die S01 betreffen können, denn dort entsetzte der Skandal, dass Schüler massenhaft mit „Spiel“-Pistolen zur Schule gekommen sind, in denen sich nicht wie übel Wasser befand, sondern Pisse. Die Spritzattacken trafen nicht nur Mitschüler, sondern bewusst auch Lehrkräfte (!!!) . Nach den Wirrnissen auf dem Pausenhof ging es damit im Unterricht weiter, meistens aus dem Hinterhalt gegen den Rücken oder Hinterkopf. Schließlich gelang es dem Kollegium peu à peu diverse Übeltäter zu erwischen. Im Lehrerzimmer füllte sich ein Eimer mit über 20 dieser Waffen, was natürlich nur den kleineren Teil des Ganzen zeigte. Denn laut Gesetz ist es verboten, Taschen oder Tornister zu durchsuchen. Ich erspare es mir jetzt, über die große Bestürzung und über die Aufarbeitung des Geschehens genauer zu berichten...
Der im Bild skizzierte Fall betraf die S02, die zweite Schule, bei der ich parallel im Einsatz war. Dort füllte eine Clique ihren Urin in Plastikflaschen, um sie gegen irgendwelche Klassen zu verwenden. Allerdings sollten dafür bestimmte Nachbarschulen aufgesucht werden, wo man deren Gesichter kaum kannte und wo eingeweihte Kumpels zu Helfershelfern werden konnten. So vorbereitet ging es zur ersten Nachbarschule, wo zum geplanten Termin die Eingangstür geöffnet wurde. Das ist heute überhaupt kein Problem, weil Schüler immer öfter ihre Klasse während des Unterrichts fast nach Belieben verlassen. Als simpler Trick hilft die fadenscheinige Behauptung, jemand müsse zum WC. Sollte vom Lehrer ein Veto kommen, dann wird dieser scharf belehrt, der Gang zum WC sei ein Menschenrecht... Bei der Attacke in der ersten Nachbarschule lief alles wie vorgesehen ab. Der dort informierte Komplize ließ die Clique in das Gebäude rein und half ihr, die Flure abzuchecken. Dann, in einem passenden Moment, rissen die Rüpel eine anvisierte Klassentür auf und schleuderten die Pisse aus den Flaschen rein. Der Angriff erfolgte dermaßen schnell, sodass man keinen der Täter richtig sehen konnte. Die Aufregung der betroffenen Lehrkraft und Schüler muss enorm gewesen sein. Der unfassbare Affront sprach sich natürlich schnell herum, führte aber nicht zum Abbruch der Entgleisung. Im Gegenteil, dieser Clou sollte weiter Freude machen, Schadenfreude, Freude an einer geglückten Bosheit, an einer ausgelösten Empörung. Die Clique suchte sich wieder eine neue Schule aus und beim zweiten Überfall lief alles nochmal wie geschmiert. Warum sollte es auch anders sein, wenn nirgendwo Kameras hängen, weil das Persönlichkeitsrecht mehr zählt als die Aufklärung von Delikten, als die Abschreckung von Straftätern. Bei der dritten Schule allerdings ging etwas unerwartet schief. Dort kriegte man das schamlose Pack zu fassen, womöglich durch eine ausgedachte Falle. Welche Strafe die Bande bekam, weiß ich nicht. Es wird viel verschwiegen, wie im verlogenen Ministerium.
Anm.:
Das geschilderte Vergehen wird eigentlich als Delikt gewertet und eigentlich entsprechend geahndet. Für Schulen scheinen jedoch andere Gesetze zu gelten, irgendwelche jenseits des Grundgesetzes.
Beispiel:
Geldstrafe für Heidenheim (6500 Euro)
Fans werfen Urin-Becher auf Gästespieler










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