13 RECHTE, RECHTE UND RECHTE FÜR SCHÜLER
- Thomas Holberg

- 3. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Nov.

13 RECHTE, RECHTE UND RECHTE FÜR SCHÜLER
Für die Inklusion an Schulen wurde eine Straße gebaut, an der Politiker ein neues Schild aufgestellt hatten, das die Lehrkräfte befürchten ließ, aus der Spur zu geraten.
Auf diesem Schild steht geschrieben:
Maximale Rechte für alle Schüler
Am Beispiel unserer Schule mussten wir nun zahlreiche Schüler mit verschiedenen Handicaps in die Klassen integrieren. Damit entstand der Auftrag, die Rechte dieser außergewöhnlichen Schüler zu beachten, also für jeden u. a. eine individuelle Förderungen zu gestalten. Natürlich kann das nur mithilfe von Sonderpädagogen gelingen, aber die hat man uns, entgegen den Vorschriften (!!!) , nicht ebenfalls geschickt. (Dieser Rechtsbruch ist wegen der ganzen Unterfinanzierung des Bildungssektors usw. schon vorher abzusehen gewesen.)
Dadurch war logischerweise keine individuelle Förderung machbar,
- nicht für Autisten
- nicht für Mutisten
- nicht für Hörgeschädigte
- nicht für Lernbehinderte
- nicht für Verhaltensgestörte
usw.
Aber unsere Politiker begehen einfach einen weiteren Rechtsbruch , um für Inklusionsschüler die zugesprochenen Rechte (scheinbar) doch zu verwirklichen. Sie oktroyieren dir absolut willkürlich auf, die Arbeit von Sonderpädagogen zu übernehmen, die Arbeit von Experten, deren Ausbildung ein Sonderstudium und ein Sonderreferendariat abverlangt.
Du sollst also ohne entsprechende Qualifikationen zu deinen ehe schon zeitintensiven Aufgaben täglich noch komplexe Sonderdokumente lesen und verfassen.
U. a. ist für jeden Inklusionsfall ein Briefing nötig, also eine Abklärung aller persönlichen Besonderheiten, ein Verstehen,
- warum jemand Kontakte meidet,
- warum jemand nicht sprechen will,
- wie schlimm ein Hörschaden ist,
- welche Lernbehinderung plagt,
- warum und welche Verhaltensstörungen vorliegen,
usw.
Und bitte für jeden Inklusionsfall
- Extra-Unterrichtspläne schreiben,
- Lernprobleme notieren,
- evaluieren, was funktioniert,
- mit allen Kollegen kommunizieren,
denen die gleichen Inklusionsschüler
zugeordnet wurden
- und mit Psychologen, Therapeuten, Jugendämtern Kontakt aufnehmen...
Nein,
das Recht von Lehrern auf eine Beschäftigung, die nicht total überfordert, spielt für unsere Ministerien keine Rolle, selbst wenn das Arbeitsrecht solche Missstände eindeutig verbietet.
Somit führt die irreguläre Inklusion zur Exklusion tausender Lehrkräfte, weil sie psychisch erkranken und irgendwann kapitulieren.
Ja,
die Rechte für bestimmte Inklusionsschüler sind besonders nicht verkraftbar. Dabei geht es um jene mit sozial-emotionalen Störungen. In einer meiner Klassen hatte ich gleich drei dieser Systemsprenger (ohne einen Sonderpädagogen) zu erdulden. Sie verlassen den Unterricht wie und wann sie wollen, sie beleidigen andere nach Belieben, sie lügen ohne Ende, sie klauen ohne Scham, sie geraten leicht in Rage und haben die Neigung, Mitschüler zu tyrannisieren. Das alles wird offiziell entschuldigt ,weil es ihre Natur ist, weil ihnen die Empathie fehlt, weil sie kein Verständnis für einzuhaltende Regeln haben, für ein positives Sozialverhalten. Die daraus resultierenden Konflikte und Sonderarbeiten möchte keiner erleben. Und am Ende des Jahres blieb mir bei der Zeugniskonferenz nochmals ein Kloß im Halse stecken. Obwohl alle drei Problemfälle ihre Klasse in den Abgrund stürzten und obwohl sie bei ihren Noten quasi nur 5er und 6er erhielten, ließ man keinen von ihnen sitzen bleiben. Das Rektorat sagte: aus pädagogischen Gründen.
Denke jetzt über Rechte / Sonderrechte was du willst.
Politik-Redakteurin Sabine Menkes:
krankes Schulsystem... ausgebrannte Lehrer...
Essener Gesamtschule verzweifelt an Inklusion
Für 40 Kinder mit Förderbedarf an der Frida-Levy Gesamtschule steht nur eine (!!!) Sonderpädagogin an 20 Stunden in der Woche zur Verfügung.
(Anm.: Das reicht nicht mal für einen Inklusionsschüler.)
„Werden alleingelassen“:
50 Lehrer für 1200 schwierige Kinder
(50 Sonderpädagogen für 1200 Inklusionskinder)
Ein dramatischer Personalmangel erschwert an Essens Grundschulen massiv die Inklusion, also das „gemeinsame“ „Lernen“ von Kindern mit und ohne Behinderung










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